Aus dem Geschichtsbuch
Seit über 40 Jahren besteht nun schon offiziell der Moto-Club Roggenburg. Aber das Ganze begann
eigentlich schon viel früher… Unser Ehrenpräsident Paul Zurflüh selig, besuchte 1953 sein erstes
Motocross-Rennen in Olten – Winznau. Beeindruckt und begeistert, brachte er der Jugend von
Roggenburg und Umgebung diesen Sport näher, und konnte die Jungmannschaft überzeugen. Willy Klötzli
unternahm auf einer Gilera die ersten Fahrversuche und der erste Roggenburger-Motocross-Rennfahrer
war geboren. Dieses Vorbild spornte an: Bany Jacquemai, Hans-Ueli Aeberhard und Anton Willemin waren
die Nächsten, die den wilden Ritt auf dem Stahlross herausforderten.
Der motorsportfreundliche Roggenburger Gemeinderat
Am 19. März 1962 erteilte der Gemeinderat von Roggenburg die Bewilligung – für 1 Jahr – für ein
Trainingsgelände auf der „Weideck-Grossrütti“. Auf diesem ersten offiziellen Schriftstück in der
Clubgeschichte, setzte der damalige Gemeindepräsident Eugen Jacquemai die sinnigen Worte „Viel Glück
und Freude, es lebe der Motorsport, Eile mit Weile“.
Fünf Meistertitel für Sepp und Co
1963 erwarb Josef (Sepp) Lötscher seine Rennlizenz und bestimmte mit seinen unvergleichlichen
Erfolgen, die weitere Entwicklung mit. Ende 1966 durften wir ihn bereits als Nationalen
Schweizer-Meister feiern. Weitere Meistertitel folgten in den Jahren 1967, 1968 sowie 1975 in der
Inter-Klasse 500. Sein Schwager, Henri Brêchet, führte 1986 und 1987 in der Meisterschaft bis zu den
letzten Rennen: Blinddarmentzündung und Handgelenkbruch machten ihm einen Strich durch die Rechnung.
Die Seitenwagenwagenpiloten Richard Bloch und Werner Muggli zählten zu den Favoriten in der
nationalen und internationalen Schweizermeisterschaft. Harry Näpflin wurde Supercross-Meister. Bruno
Jacquemai holte 1996 den Schweizermeistertitel in der Kategorie Amateur. Michel Joliat fuhr für den
MC Roggenburg sieben Enduro-Schweizermeistertitel ein. Sunil Kallenberger und Kim Schaffter holten
in den Jugendklassen Topresultate.
Die Club-Gründung
Am 5. Dezember 1968 war es dann soweit: Unter dem Vorsitz von Karl Reichlin und 26
Gründungsmitgliedern wurde der „Motocross-Club-Löwenburg“ bestätigt. Die erste Clubveranstaltung
wurde 1970 organisiert, es war aber kein Motocross-Rennen sondern man höre und staune: „Ein
Volksmarsch“ (Gedenkmarsch Fritz Scheidegger). Heute zählt der Moto-Club Roggenburg 58 Aktiv- und
Passivmitglieder, Präsident ist Arnold (Noldi) Jacquemai.
Das Erste Rennen
Die erste Motorrad-Veranstaltung des MC Roggenburg war ein Rasenrennen auf der „Stelleweide“ im Jahre
1972. Im gleichen Jahr übernahm Bany Jacquemai das Präsidium von Karl Reichlin und wurde
gleichzeitig OK-Präsident bis 2008. Weitere Veranstaltungen folgten, Junioren-Cross, Internationale
Motocross, Trial Weltmeisterschaft, Motocross Weltmeisterschaften, Cup des Nations, Motocross des
Nations, Double und Triple Grand Prix, Co-Organisator Supercross Basel...
Diverses
Unschöne Erinnerung: am 9. Mai 1984 brennt die Festhalle nieder, das gesamte Material und das Archiv
sind vernichtet. Dank vielen Freiwilligen, konnte 1990 die jetzige Festhalle aufgebaut werden.
Auf dem Gelände wurden 1977 Szenen zum bekannten Schweizer Film „Les petites fugues“ gedreht. Im 1995
fanden Dreharbeiten der TV-Serie „Die Direktorin“ (Folge 12 & 13) am Motocross in Roggenburg statt.